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Fiat 500 Hybrid

Tradition und Innovation

Fiat stellt dem elektrisch angetriebenen 500 jetzt eine Hybridvariante zur Seite. Auch die wird an der Geburtsstätte des ersten Cinquecento im Turiner Stadtteil Mirafiori gebaut. 

Von Wolfgang Schäffer

Mit dem 500 Hybrid zielt Fiat auf Kunden im immer weiter schrumpfenden Markt der Kleinwagen. 5.000 Einheiten sind noch bis zum Jahresende geplant, zukünftig sollen hier 100.000 der Stadtflitzer von den Bändern rollen. Beim Fiat 500 Hybrid haben sich die Designer am 500 Elektro und damit an der Fiat-DNA orientiert. „Der 500 verkörpert wie kein anderes unserer Autos die Marke Fiat. Die Geschichte des Wagens reicht zurück bis 1957. Damals rollte der erste Vertreter der Baureihe vom Band.

Der Geist Turins

Schon der spiegelte den Geist Turins wider, vereinte die industrielle Seele mit der kulturellen Lebendigkeit der Stadt“, so ein Fiat-Sprecher bei der Vorstellung des 500 Hybrid. Der neue Cinquecento stehe ebenso für Tradition wie für Innovation.

Einliter-Dreizylinder plus E-Motor

Unterm Blech haben die Ingenieure einen Einliter-Dreizylinder mit einem Elektromotor kombiniert. Die 12-Volt-Mild-Hybrid-Technologie kommt auf eine Gesamtleistung von 48 kW (65 PS). Das manuelle Sechsgang-Getriebe überträgt die Kraft der Maschine auf die Vorderräder.

Kein Sprintwunder

Sportliche Werte sind mit diesem Leistungsangebot freilich nicht zu erwarten. So dauert es fast 17 Sekunden, ehe die Tachonadel nach dem Start die Marke 100 erreicht. In der Spitze sind 155 Kilometer pro Stunde möglich. Daten, die bei einem Kleinwagen für die Stadt eine eher untergeordnete Rolle spielen. Weitaus wichtiger sind Verbrauch, Wendigkeit, Alltagstauglichkeit und nicht zu vergessen Optik sowie Preis.

Verbrauch in der Stadt 5,9 Liter

Der WLTP-Verbrauch liegt laut Fiat im Durchschnitt bei 5,2 Litern. Auf der Kurzstrecke, also da, wo das Hybridsystem eigentlich seine Stärken ausspielt, sind es nach der Norm 5,9 Litern. Das ist nicht wirklich wenig für ein Auto, das überwiegend in der Stadt bewegt werden dürfte. Eine Vier vor dem Komma wäre schon wünschenswert für ein Auto, das mit 1,1 Tonnen auch alles andere als ein Schwergewicht ist.

Großartiges Handling

Das Handling in der Stadt indessen ist schlichtweg großartig. Mit einem Wendekreis von weniger als zehn Metern, Fahrzeugabmessungen von 3,63 Metern in der Länge, 1,88 Metern mit Außenspiegeln in der Breite und 1,53 Metern in der Höhe ist der 500 Hybrid in der City voll in seinem Element. Parkplatzsuche, enge Gassen, Wendemanöver auf kleinstem Raum – das alles ist mit dem Fiat 500 kein Problem.

Fahrwerk gut abgestimmt

Hinsichtlich der Abstimmung des Fahrwerks haben die Entwickler ein guten Job gemacht. Federung und Dämpfung sind nicht zu hart und nicht zu weich. Die Spreizung ist gelungen und erlaubt so durchaus auch den längeren Ausflug, ohne dass die Wirbelsäule arg beansprucht wird. Selbst bei der flotten Fahrt durch Kurven macht der 500 Hybrid aufgrund der schön direkt reagierenden Lenkung ein gute Figur.

Kindersitzmontage nicht einfach

Hinsichtlich der Alltagstauglichkeit sind zumindest beim Zweitürer einige Abstriche zu machen. So ist es nicht wirklich einfach, den Kindersitz auf der Rückbank zu befestigen oder das Kleinkind dort für die Fahrt zu positionieren und zu sichern. Zudem ist das Platzangebot im Fond eher begrenzt. Doch mit ein wenig gutem Willen der Vorderleute finden Erwachsene mit einer Körpergröße von um die 1,80 Metern noch ausreichend Raum für Beine und über dem Kopf.

Schmaler Zugang zum Fond

Lediglich beim Ein- und Aussteigen ist eine gewisse Beweglichkeit notwendig. Denn selbst wenn die vorderen Sitze ganz nach vorne gerutscht werden, ist der Zugang noch immer recht schmal. Aber – der Fiat 500 ist halt ein Kleinwagen. Das zeigt sich ebenfalls beim Volumen des Kofferraums. 183 Liter stehen hinter ein großen Klappe zur Verfügung. 440 Liter sind es, wenn die einteilige hintere Lehne vorgeklappt wird.

Innen elektrische Türöffner

Vorne indessen finden Frau oder Mann am Steuer und auf dem benachbarten Sitz viel Platz. Das Gestühl ist bequem und gut gepolstert. Der Armaturenträger ist aufgeräumt und das Cockpit ist bestens ablesbar. Nettes Gimmick ist der elektrische Türöffner. Statt der herkömmlichen Griffe auf der Innenseite der Türen sind im 500 Tastknöpfe verbaut.

Drei Karosserievarianten

Das gilt natürlich ebenso für die beiden anderen Karosserievarianten des 500 Hybrid. Denn Fiat bietet das Modell auch als Cabrio und mit einer zweiten Tür auf der Beifahrerseite an. Über die letztgenannte Version, die aber erst später auf den Markt kommt, dürften sich Väter und Mütter freuen, die so ohne Verrenkungen den Nachwuchs auf der Rückbank sichern können.

Italienisches Flair und Lifestyle

Hinsichtlich der Optik gibt es kaum einen Zweifel, dass der 500 ein schnuckeliges Fahrzeug ist, das italienisches Flair versprüht und Lifestyle-Charakter zur Schau stellt. Das alles gibt es unter anderem inklusive Halogenscheinwerfern mit LED-Tagfahrlicht und LED-Rückleuchten, 15-Zoll-Stahlfelgen,einem Multifunktionslenkrad, Klimaanlage, einem Audiosystem, USB-Anschluss in der Mittelkonsole, Sieben-Zoll-Bildschirm und einigen Assistenzsystemen zum Basispreis in der Einstiegs-Ausstattung Pop von 19.990 Euro.

Drei  Ausstattungsversionen

Der deutlich umfangreicher ausgerüstete und 2.000 Euro teurere Icon hat zusätzlich beispielsweise16-Zoll-Aluräder, ein 10,25 Zoll großes Infotainmentsystem, kabellos zu verbindendes Apple-Car Play oder Android Auto, Klimaautomatik.

Sondermodell Torino zum Auftakt

Als Spitzenmodell bietet Fiat den ziemlich voll ausgestatteten La Prima an. Der steht mit 24.990 Euro in der Preisliste. Klarer Verkaufstip aber ist der besonders konfigurierte Torino, bei dem Voll-LED-Scheinwerfer die Straße ausleuchten. Den bietet Fiat zum Marktstart als Verbeugung vor der Heimatstadt Turin zum Preis des Icon an. Allerdings nicht als Cabrio. Wer sich ansonsten für das Cabrio entscheidet zahlt jeweils 3.000 Euro mehr. Die Version mit der zweiten Tür auf der Beifahrerseite ist noch nicht eingepreist.

 

Veröffentlicht von
Wolfgang Schäffer

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