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Honda Prelude

Die Wiedergeburt

Honda erweckt den Prelude wieder zum Leben. Das zweitürige Coupé kommt im Frühjahr 2026 mit der neuesten Version des Vollhybrids der Marke auf den Markt.

Von Wolfgang Schäffer

Der Prelude macht seinem Namen alle Ehre. Denn in der Musik steht das Präludium für ein instrumentales Vorspiel. Ein Vorspiel, das sich immerhin über 25 Jahre hingezogen hat. Denn die fünfte und bisher letzte Generation des Prelude wurde in Europa nur bis 2000 ausgeliefert. Mit der nunmehr sechsten Generation des Coupés will Honda vom kommenden Jahr auch in Deutschland einen Hit landen. Im Heimatland Japan sorgen die Bestelleingänge bereits für Jubelarien beim Hersteller.

Coupédesign auf neuestem Stand

Mit seinen Vorgängern hat der neue Prelude allerdings nicht mehr allzuviel gemeinsam. Geblieben sind die Coupéform, der eingeschränkte Platz im Fond und die zwei Türen. Auf dem neuesten Stand jedoch sind Design, Innenraumgestaltung und Antriebssystem. Bleiben wir doch gleich bei letzterem. Im verbauten eHEV-Vollhybridsystem kommt nach Aussage von Honda die Erfahrung des Unternehmens aus 25 Jahren Hybridtechnik zum Tragen.

Simulierte Schaltwechsel

Dabei wird die Kombination aus einem 105 kW (143 PS) starken Zweiliter-Benzinmotor sowie zwei E-Maschinen erstmals zusätzlich mit einem S+ Shift-System ausgestattet. Das simuliert auf Knopfdruck in der Mittelkonsole auch beim rein elektrischen Fahren einen kernigen Sound und sogar das Gefühl von Gangwechseln, obwohl es weder ein Schalt- noch ein CVT-Getriebe gibt. Im Sportmodus sind sogar Zwischengas-Stöße zu hören.

Antrieb überwiegend elektrisch

Der eigentliche Antrieb aber erfolgt überwiegend elektrisch. Dafür wird die Lithium-Ionen-Batterie durch die vom Verbrenner erzeugte Elektrizität sowie die Nutzung der beim Bremsen zurückgewonnenen Energie geladen. Eine über Schaltwippen am Lenkrad einstellbare regenerative Bremsfunktion hat sieben Stufen, um die Verzögerung individuell anzusteuern. Sogar der sogenannte Ein-Pedal-Betrieb ist möglich.

Eine E-Maschine als Generator

Eine E-Maschine arbeitet als Generator, die andere ist für den Antrieb verantwortlich und leistet 135 kW (184 PS) bei einem maximalen Drehmoment von 315 Newtonmetern. Die stehen vom Start weg zur Verfügung und ermöglichen eine Beschleunigung aus dem Stand auf Tempo 100 in 8,2 Sekunden.

Drei unterschiedliche Fahrmodi

Eingesetzt wird im Prelude das bereits aus anderen Modellen – wie beispielsweise dem ZR-V – bekannte i-MMD-System (intelligent Multi Mode Drive). Das bietet drei unterschiedliche Modi. Außer dem rein elektrischen EV-Fahrmodus mit Batterieantrieb gibt es den Hybridmodus, bei dem der Generator den Antriebsmotor direkt versorgt. Beim reinen Motorantrieb ist der Verbrenner über eine Überbrückungskupplung direkt mit den Rädern verbunden ist.

Antritt und -Durchzug knackig

Da das System für jede Fahrsituation den effizientesten Fahrmodus wähle, komme der Verbrenner nur äußerst selten zum Einsatz, so ein Honda-Sprecher. So sind die besten Beschleunigungswerte in den Bereichen zu finden, in denen sich das satte Drehmoment der E-Maschine auswirkt. Auf der kurvenreichen Landstraße wird das mehr als deutlich. Antritt und Durchzug beim Kurvenausgang sind richtig knackig. Vor allem wenn außer S+ noch der Sportmodus – zudem gibt es Comfort, GT und Individual – gewählt wird.

Sportliche Fahrwerksabstimmung

Das bestens abgestimmte und vom Civic Typ R übernommene Fahrwerk ist für eine solche Kurvenhatz ausgezeichnet abgestimmt. Der gerade mal 1,5 Tonnen schwere Prelude liegt klasse in der Hand. Aufgrund der direkt ausgelegten und gute Rückmeldung gebenden Lenkung, folgt der über die Vorderachse angetriebene Wagen präzise der gewünschten Spur. Da kommt beim Fahren echte Freude auf.

Wertige Materialien im Innenraum

Die sportliche Ausrichtung des Prelude hat Honda auf den mit wertigen Materialien ausgerüsteten Innenraum übertragen. So ist der Platz am Steuer mit einem anders konstruierten Sitz ausgestattet als der auf der Beifahrerseite. Es gibt aufgrund stärker ausgearbeiteten Wangen an Sitz und Lehne mehr Seitenhalt für Frau oder Mann am Lenkrad. Zudem ist die Polsterung etwas härter als auf dem Nebensitz.

Bequeme Sitze

Der lässt sich anders als der Platz am Steuer auch nicht in der Höhe verstellen. Das Verschieben in der Länge erfolgt ebenso wie die Höhen- und Längsverstellung des Multifunktionslenkrad generell manuell. Grundsätzlich aber sind beide Sitze mit integrierten Kopfstützen sehr bequem.

Große Instrumentenanzeige

Über die digitale 10,2-Zoll-Instrumentenanzeige sind alle wichtigen Informationen gut abzulesen. Das Infotainmentsystem mit acht Bose-Lautsprechern und Navi kann über einen neun Zoll großen Touchscreen bedient werden. Serienmäßig vorhanden ist eine Bluetooth-Freisprecheinrichtung mit Sprachsteuerung. Smartphones lassen sich serienmäßig per Apple CarPlay (kabellos) und Android Auto in das Infotainmentsystem einbinden. Es gibt eine induktive Ladestation sowie USB- und USB-C-Anschlüsse.

Kaum Platz im Fond

Im Fond des 4,53 Meter langen, 2,08 Meter breiten und 1,36 Meter hohen Prelude ist der Platz sehr eingeschränkt. Zwar gibt Honda vier Sitzplätze an. Doch hinten sollte selbst der Nachwuchs nur für kurze Strecken untergebracht werden. Bein- und Kopffreiheit sind schlichtweg kaum vorhanden und auch die Sitzmöglichkeiten alles andere als bequem. Dafür lässt sich der Kofferraum aufgrund der vorklappbaren hinteren Lehnen von 264 auf bis zu 760 Liter erweitern. Das Be- und Entladen erfolgt durch eine weit nach oben schenkende Hecklappe.

19-Zoll-Räder in Serie

Auch optisch lässt der Prelude mit seiner schnittigen Coupéform auf Anhieb seine sportliche Ausprägung erkennen. Dazu tragen die weit nach unten gezogene Front samt den serienmäßigen LED-Scheinwerfern, die ausgeprägten Radhäuser mit 19-Zoll-Rädern, die beiden Sicken auf dem Dach sowie die schmal gezeichneten LED-Rückleuchten mit einer verbindenden Lichtleiste ebenfalls bei.

Designanleihen bei Porsche

Beim Blick auf die Gestaltung des Hecks drängt sich unweigerlich ein Vergleich mit Porsche auf. Der wird beim Schriftzug des Markennamens Prelude zusätzlich noch betont. Hier ist die Ähnlichkeit mit Sportwagen aus Zuffenhausen noch deutlicher. Gerade auch wegen der ansonsten gelungenen Optik des Prelude ist den Designern an dieser Stelle mangelndes Fingerspitzengefühl vorzuwerfen.

Marktstart im Frühjahr 2026

Auf den Markt kommt der Prelude im kommenden Frühjahr mit einer recht umfangreichen Serienausstattung – unter anderem auch Brembo-Bremsen mit blau lackierten Sätteln – zum Preis von 49.500 Euro. Da das Angebot an Coupés ansonsten mehr als überschaubar ist, könnte sich die Honda-Hoffnung, mit dem Prelude einen Hit zu landen, durchaus erfüllen.

 

Veröffentlicht von
Wolfgang Schäffer

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