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Jeep Avenger

Baby-Jeep unter Strom

Der Avenger ist nicht nur das erste rein elektrisch angetriebene Auto der US-Marke Jeep. Mit einer Länge von 4,08 Metern ist er zudem auch der kleinste Vertreter und ein Europäer in jeder Pore.

Von Wolfgang Schäffer

Eingefleischte Jeep-Fans werden für den Avenger vermutlich kaum mehr als ein müdes Lächeln übrig haben. Zu klein, kein Allrad und dann auch noch der fehlende Motorsound. Doch bei Jeep hat sich in den vergangenen Jahren bekanntlich bereits eine Menge verändert. Die Autos sind generell kleiner geworden und auch die Elektrifizierung hat Einzug gehalten. Renegade und Compass werden als Plug-in-Hybrid-Versionen angeboten.

Bis 2025 vier E-Modelle

Schon in naher Zukunft, bis zum Jahr 2025, werden nach dem Avenger mit dem Wagoneer S, dem Jeep Recon sowie einem noch nicht namentlich genannten Fahrzeug drei weitere Elektromodelle der inzwischen unter dem Stellantis-Dach untergekommenen Marke Jeep auf den Markt kommen.

Avenger ein echter Europäer

Doch jetzt geht es zunächst einmal um den 4,08 Meter langen, 1,78 Meter breiten und 1,53 Meter hohen Avenger. Der wurde in Italien designt, wird in Polen gebaut und von einem in Frankreich produzierten neuen E-Motor angetrieben.

E-Motor leistet maximal 115 kW

Der leistet maximal 115 kW (156 PS) und bringt dann ein Drehmoment von 260 Newtonmetern auf die Vorderräder. Ist der Elektro-Jeep im Normal-Modus unterwegs, ist die Leistung auf 80 kW, im Modus Eco auf 60 kW gedrosselt. Bereits in der Stellung Normal geht es vom Start weg flott voran und auch Beschleunigungsmanöver werden kraftvoll absolviert. Wird Sport gewählt, strafft sich der Avenger deutlich, beim Druck aufs Beschleunigungspedal macht sich das Plus an Leistung spürbar bemerkbar.

50,8 kWh Akku-Kapazität

Ja, der elektrisch angetriebener Jeep hinterlässt auch außerhalb der Stadt einen mehr als ansprechenden Eindruck. Flott anvisierte Kurven bereiten keinerlei Probleme. Dafür sorgt zunächst einmal der tiefe Schwerpunkt aufgrund der im Fahrzeugboden liegenden 320 Kilogramm schweren Batterie, die eine Kapazität von 50,8 kWh (Netto) bereit hält.

Fahrwerk vor allem komfortabel

Die Abstimmung des Fahrwerks erlaubt aber ebenfalls, mal etwas sportlicher unterwegs zu sein. Doch generell steht der Komfort im Vordergrund. Damit verbunden ist trotz des fehlenden Allradantriebs eine überraschend hohe Geländetauglichkeit. Zumindest lässt das die Papierform erahnen. Eine Bodenfreiheit von 200 Millimetern, kurze Überhänge, Böschungswinkel von 20 Grad vorn und 32 Grad hinten sowie einen Rampenwinkel von 20 Grad sprechen hier ein klare Sprache.

Sechs Fahrmodi im Avenger

Außerdem stehen außer den drei genannten Fahrmodi noch Snow für maximale Traktion, Mud zur Optimierung der Leistung im Schlamm und zur Verbesserung der Bodenhaftung und Sand zur Begrenzung des Risikos, auf sandigem Boden stecken zu bleiben, zur Wahl.

14,5 kWh im ersten Testverbrauch

Wir waren bei den Testfahrten allerdings ausschließlich auf asphaltiertem Untergrund unterwegs. Trotz teilweise ambitionierter Fahrweise – in neun Sekunden gelingt der Sprint von Null auf Tempo 100, 150 Kilometern pro Stunde sind in der Spitze möglich – lag der Durchschnittsverbrauch nach den knapp 100 gefahrenen Kilometern bei wirklich sehr guten 14,5 kWh. Das kann sich selbst vor dem Hintergrund der sommerlichen Temperaturen und des überwiegend flachen Terrains sehen lassen. Schließlich gibt Jeep den WLTP-Wert für den mit einer Wärmepumpe ausgerüsteten Avenger mit mindestens 15,2 kWh an.

Etwa 400 Kilometer Reichweite

Die Reichweiten von etwa 400 Kilometern beziehungsweise in der Stadt mehr als 500 Kilometern erscheinen so durchaus realistisch. „Wir können auch urban“, betont ein Jeep-Sprecher, dass die Marke nicht mehr nur für große und geländegängige SUV stehe. „Wir wollen unsere Werte behalten, aber mit der Zeit gehen.“

Schnellladen mit bis zu 100 kW

Geladen werden kann der 1,6 Tonnen schwere Avenger an der Wallbox mit elf kW in fünfeinhalb Stunden. Bei einer Schnellladung mit 100 kW dauert es laut Jeep 24 Minuten, um den Akku von 20 auf 80 Prozent mit neuer Energie zu versorgen. Die Ladebuchse liegt hinten auf der Fahrerseite – nicht so gut für das Laden am Straßenrand.

Viel Platz im Innenraum es Avenger

Mehr als gut für einen Kleinwagen hingegen ist das Platzangebot im Innenraum. Selbst wenn großgewachsene Personen vorne sitzen, können es sich Mitreisende mit einer Körpergröße von 1,85 Metern auf der Rückbank noch bequem machen. Das gilt für die Kopf- und für die Beinfreiheit. Letztere profitiert zudem von den entsprechend nach innen ausgeformten Kunststoffrücken der vorderen Sessel-Lehnen. Das Ladeabteil fasst 355 Liter.

Viel Hartplastik verbaut

Apropos Kunststoff. An dem Hartplastik wird vor allem bei den Türverkleidungen und am Cockpit deutlich, dass beim Materialeinsatz gespart wurde. Für einen gewissen Ausgleich sorgt der 10,25 Zoll-Touchscreen, über den das Infotainmentsystem gesteuert wird. Das digitale Tachodisplay misst in der Basis sieben Zoll, kann auf Wunsch jedoch ebenfalls in der Größe von 10,25 Zoll bestellt werden. Klimaautomatik, Rückfahrkamera sind wie eine Reihe von Assistenten, LED-Scheinwerfer, Tempomat, Bergabfahrhilfe, Parksensoren hinten und auch USB-Anschlüsse vorne und hinten generell in Serie.

Rundum-Verkleidung als Kratzschutz

Zur Verringerung von Schäden bei Unfällen mit niedriger Geschwindigkeit, die in Europa etwa 70 Prozent der Schadensfälle ausmachen, ist der Jeep Avenger mit Unterfahrschutz, 360 Grad Verkleidung und geschützten Scheinwerfern ausgestattet. Die Unterfahrschutzverkleidungen aus Polymer sind durchgefärbt statt lackiert, damit Kratzer kaum sichtbar sind. Überhaupt die Optik: Mit den ausgestellten Kotflügel lässt der Kleine die Muskeln spielen, zeigt im Gesicht zudem die ikonische Grill-Anmutung. Der Einstiegspreis für den Jeep Avenger liegt bei 37.000 Euro. Davon kann die Förderung von etwa 7.000 Euro noch abgezogen werden.

Jeep Cherokee nur noch als Plug-in

Deutlich teurer wird mit mindestens 79.500 Euro der neue Jeep Cherokee, der als 4xe in der jetzt fünften Generation ebenfalls auf der Elektro-Welle schwimmt und erstmals sowie ausschließlich mit einem Plug-in-Hybrid-System angeboten wird. In der Länge ist der Cherokee jetzt auf 4,91 Meter gewachsen. Mit Außenspiegeln ist er 2,15 Meter breit und die Höhe beträgt 1,85 Meter. Der Radstand misst 2,96 Meter und damit fünf Zentimeter mehr als der Vorgänger.

Systemleistung 279 kW

Der Antrieb besteht aus einem 200 kW (272 PS) starken Zwei-Liter-Benzinmotor sowie einer für den Antrieb zuständigen E-Maschine mit 107 kW (145 PS) und einem als Generator arbeitenden E-Motor mit 45 kW (60 PS). Das ergibt eine Systemleistung von 279 kW (380 PS) und ein Drehmoment von 640 Newtonmetern. Der Akku mit einer Kapazität von 17,3 kWh soll eine rein elektrische Reichweite von 50 Kilometern ermöglichen. Die Kraft wird über eine Achtgang-Automatik auf alle vier Räder übertragen. Der 2,4 Tonnen schwere Jeep-Cherokee 4xe kann bis zu 2,3 Tonnen an den Haken nehmen.

Geländetauglichkeit erhöht

Laut Jeep hat der Grand Cherokee 4xe noch mehr Möglichkeiten, um im anspruchsvollen Gelände zu bestehen. Die Basis dafür legen demzufolge die beiden verfügbaren 4×4-Systeme Quadra-Trac II und Quadra-Drive II mit hinterem elektronischem Sperrdifferential (eLSD). Beide Systeme sind mit einem aktiven Verteilergetriebe ausgestattet. Das Drehmoment kann dabei auf das Rad mit der besten Haftung übertragen werden.

Luftfederung in Serie

Die Luftfederung liefert eine Bodenfreiheit von bis zu 27,8 Zentimetern und Wat-Tiefe von bis zu 61 Zentimetern – und das nun auch mit elektronischer halbaktiver Dämpfung. Das System passt die Dämpferabstimmung automatisch an wechselnde Oberflächen- und Dynamikverhältnisse an. Wenn die Straßenbedingungen keinen Vierradantrieb erfordern, schaltet die Vorderachsabschaltung automatisch auf Zweiradantrieb um. Das verringert den Widerstand im Antriebsstrang und senkt den Energiebedarf.

Hochwertige Materialien im Passagierabteil

Im Innenraum des extrem geräumigen SUV mit bequemen Sitzen haben die Designer unter anderem hochwertige Materialien, ein komplett neu gestaltetes Armaturenbrett sowie große Displays verbaut. Die Ausstattung ist in der Grundversion überaus umfangreich.

 

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Wolfgang Schäffer

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