Der Grandland Electric ist ein kompaktes SUV mit viel Platz und großer Reichweite.
Opel hat den elektrisch angetriebenen Grandland jetzt mit einer größeren Batterie und damit mit mehr Reichweite ausgestattet. Die Long Range Version schafft im Test locker deutlich mehr als 500 Kilometer.
Viel Platz für Passagiere und Gepäck, ein komfortabel abgestimmtes Fahrwerk und dazu eine Batterie, die Reichweitenprobleme vergessen lässt. Auf den ersten Blick bietet Opel mit dem 4,65 Meter langen, 1,93 Meter breiten und 1,67 Meter hohen SUV Grandland Long Range das ideale Familienauto an. Allerdings trübt der Einstiegspreis von knapp 52.000 Euro den ansonsten ziemlich perfekten Eindruck.
Den vermittelt der Grandland bereits direkt nach dem Einsteigen. Der Armaturenträger mit dem digitalen Cockpit hinter dem kleinen Multifunktionslenkrad ist übersichtlich gestaltet. Dazu trägt maßgeblich das in diesem Fall 16 Zoll große Infotainment-Touch-Display mit dem integrierten Tom-Tom-Trafic-Navi bei. Der mittig angesiedelte Bildschirm ist nämlich leicht zum Platz am Steuer geneigt, kann so perfekt und vor allem schnell mit den Augen erfasst werden. Das gilt ebenfalls für das gut einstellbare Head-up-Display.
Lobenswert zudem die separate Leiste mit den Bedienelementen für die Klimaautomatik sowie der Drehknopf zur Regelung der Lautstärke. Außerdem lassen sich eine Vielzahl von Anweisungen per Sprachbedienung erledigen. Das lenkt Frau oder Mann am Steuer nicht ab, ist somit ein deutliches Plus für die Sicherheit.
Smartphones lassen sich entweder in der Ladeschale oder an USB-C-Anschlüssen mit Strom versorgen. Die Verbindung über AppleCar-Play oder Android Auto erfolgt absolut problemlos.
Problemlos lassen sich auch längere Fahrten absolvieren. Denn die von der Aktion Gesunder Rücken (AGR) zertifizieren Vordersitze lassen sich vielfach verstellen und sind bestens gepolstert. Das Platzangebot auf der Rückbank ist so gut, dass selbst wirklich groß gewachsene Personen ihre Beine bequem unterbringen können. Die im Verhältnis 40:20:40 geteilten hinteren Lehnen sind zwar in der Neigung nicht zu verstellen.
Die Teilung lässt aber eine variable Ausweitung des 550 Liter großen Kofferraums auf bis zu 1.645 Liter auf einer dann komplett ebenen Fläche zu. Das Ladekabel kann in einem großen Fach unter dem doppelten Ladeboden verstaut werden. Wird das Kabel bei beladenem Gepäckabteil benötigt, ist das dann ein mühsames Unterfangen.
Das Verstauen von Einliter-Flaschen sowie diversem Kleinkram hingegen macht überhaupt keine Mühe. Denn die Fächer in den Türen sind groß dimensioniert, die Mittelkonsole bietet weitere Ablagemöglichkeiten.
Doch nun zum Fahren. Fahrwerkstechnisch haben die Entwickler, wie bei einem familienfreundlichen SUV nicht anders zu erwarten, dem Komfort Priorität eingeräumt. So meistert der Grandland Long Range auch schlechte Straßenabschnitte souverän. Selbst bei nicht allzu flott anvisierten Kurven macht der Opel eine gute Figur. Die Lenkung gibt eine ordentliche Rückmeldung und reagiert ausreichend direkt.
Angetrieben wird die Long-Range-Variante von einer E-Maschine mit einer Leistung von 170 kW (231 PS) über die Vorderräder. Damit geht es tatsächlich bei Bedarf mehr als nur zügig voran. Das Gewicht von knapp 2,3 Tonnen schränkt einen richtig knackigen Antritt zwar etwas ein. Der Durchzug bei Überholmanövern hingegen lässt keine Wünsche offen.
Wird der rechte Fuß aber häufig derart kräftig aufs Beschleunigungspedal gedrückt, macht sich das im Verbrauch und damit in der Reichweite bemerkbar. Opel gibt als WLTP-Wert 18,6 kWh für den mit einer 97 kW großen Batterie ausgestatteten Grandland Long Range an. Den haben wir während unserer Fahrten nicht immer, aber doch in vielen Fällen fast erreicht. Bei Temperaturen um die zehn Grad und leichtem Nieselregen waren wir insgesamt knapp 400 Kilometer überwiegend auf Landstraßen – Autobahnanteil mit maximal Tempo 140 etwa 90 Kilometer – unterwegs. Bei der Ankunft zeigte der Bordcomputer einen Wert von 18,8 kWh und 21 Prozent Restenergie im Akku an. Eine durchaus erfreuliche Erfahrung. Die reine Autobahnfahrt über 200 Kilometer bei einer Reisegeschwindigkeit – wo erlaubt – zwischen 130 und 150 Kilometer pro Stunde und ebenfalls niedrigen Temperaturen hingegen schiebt den Verbrauch deutlich nach oben. 24,6 kWh haben wir ermittelt.
Das schränkt die Reichweite naturgemäß erheblich ein. Gut, die von Opel angegebenen 690 Kilometer sind ohne Zweifel im normalen Straßenverkehr so gut wie nicht zu erreichen. 530 bis 550 Kilometer hingegen können realistisch erfahren werden, wenn es Überland geht und der rechte Fuß nicht allzu forsch im Einsatz ist.
Die flotte Reise auf der Autobahn – auch ohne das Höchsttempo des Autos von 170 Kilometern pro Stunde anzuvisieren – aber frisst Reichweite. Spätestens nach gut 300 Kilometern sollte dann die Suche nach einer Ladestation beginnen. Doch auch das kann sich im Vergleich zu vielen anderen Elektrofahrzeugen noch mehr als sehen lassen.
Nicht so toll ist die Ladeperformance des Opel Grandland mit 400-Volt-Architektur. Die Schnellladeleistung liegt bei lediglich 160 kW. Das bedeutet etwa 30 Minuten, um den Akku von 20 auf 80 Prozent mit frischer Energie zu versorgen. Der Onboard-Lader erlaubt an der heimischen Wallbox bis zu 11 kW.
Unterm Strich bietet der schon in der Basis gut ausgestattete Opel Grandland Long Range also eine Menge Voraussetzungen, um sich für den praktischen Alltag gerade auch von Familien zu qualifizieren. Lediglich der Preis dürfte für einige Interessenten vermutlich eine zu hohe Hürde sein.
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