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Škoda Elroq Fahrbericht

Überzeugender Auftritt

Attraktiv und vor allem auch überzeugend. Der Škoda Elroq, in diesem Fall der 85, hinterlässt im Alltagsbetrieb einen richtig guten Eindruck.

Von Wolfgang Schäffer

Das kompakte SUV mit E-Antrieb ist das erste Modell, das Škodas neue Design-DNA Modern Solid auf die Straße bringt. Statt des von den Verbrenner-Varianten bekannten herkömmlichen Grills ziert die neu gestaltete Front ein großes Technik-Element aus dunklem Glas. Untergebracht sind darin alle notwendigen Sensoren sowie die Frontkamera. Ein kleines Stück darüber haben die Designer auf der stark konturierten Fronthaube den neuen Škoda Schriftzug platziert.

Schriftzug statt Logo

Das bislang an dieser Stelle verwendete Logo ist bei denE-Fahrzeugen passé. Der Schriftzug ist genau wie die Marken- und Modellbezeichnung am Heck in Unique Dark Chrome lackiert. Das gleiche gilt für den Einsatz in der robust ausgeführten Frontschürze und die Škoda Logos auf den Leichtmetallrädern.

Lichteinheiten neu gezeichnet

Und auch die Lichteinheiten haben die Designer komplett neu gezeichnet. Tagfahrlicht, Positionsleuchten und Blinker sind in einer schmalen Leiste untergebracht. LED-Abblend- und Fernlicht liegen darunter. Die Außenhaut des Elroq haben die Designer betont glattflächig gehalten. Lediglich Kunststoffbeplankungen an den Türen und Radhäusern treten markant hervor und sollen vor Schäden bei leichten Remplern schützen.

Große Klappe zum Be- und Entladen

Die fast senkrecht gehaltene Kofferraumklappe reicht weit nach unten, bietet so eine große Öffnung für das Ladeabteil. Der für ein SUV gute cW-Wert von 0,26 resultiert aus einer Vielzahl von aerodynamischen Details. Hierzu zählen speziell ausgeformten Außenspiegel ebenso wie die aktive Kühlerjalousie hinter der Frontschürze.

Gute Verbrauchswerte

Wir waren mit dem über die Hinterräder angetriebenen 210 kW (286 PS) starken Elroq 85 unterwegs. Ein mächtiger Antritt überrascht hier ebensowenig wie ein kraftvoller Durchzug. Das sind generell die großen Stärken der E-Autos. Doch der mit 400-Volt-Technologie ausgerüstete Elroq 85 beeindruckt zudem mit wirklich guten Verbrauchswerten. Im reinen Stadtverkehr sind wir auf einen Wert von 16,3 kWh gekommen. Nach der Fahrt über Landstraßen und einem richtig schnellen Abschnitt auf der Autobahn über etwas mehr als 40 Kilometer mit Geschwindigkeiten zwischen 140 und 180 zeigte der Bordcomputer 20,1 kWh an. Beides Werte, die sich absolut sehen lassen können.

„Alte Batterie“ mit 77 kWh

Die Batterie mit einer Netto-Kapazität von 77 kWh ermöglicht laut WLTP-Norm eine Reichweite von um die 550 Kilometer. In der Praxis ist das kaum zu erreichen. Doch im urbanen Einsatz sollten 450 Kilometer locker zu erreichen sein. Geht es über Land flotter voran, sollte nach etwa 350 Kilometern eine Ladesäule angesteuert werden.

Laden in 28 Minuten von zehn auf 80 Prozent

Der von uns gefahrene Elroq 85 hatte ein maximales Ladetempo von 175 kW. Das hat sich allerdings inzwischen verändert. Seit der Produktionswoche 24/2025 wird ein Akku eines neue Lieferanten verbaut. Die Ladeperformance verringert sich dadurch auf lediglich noch 135 kW. Während das Laden von zehn auf 80 Prozent dessen ungeachtet weiterhin 28 Minuten dauern soll, geht die maximale Reichweite um etwa zehn Kilometer zurück. Das ist weniger schön. Die Ladezeit aber können wir zumindest für die bis zum Wechsel verbaute Batterie bestätigen. An der Wallbox erlaubt der Onboard-Lader maximal elf kW.

Fahrwerk auf Komfort ausgelegt

Bei der Abstimmung des Fahrwerks haben die Entwickler dem Komfort eindeutig Priorität eingeräumt. Mit Erfolg. Bodenwellen und Schweller werden ebenso souverän passiert wie ramponierte Fahrbahnabschnitte. Kleine Abstriche sind deshalb bei allzu flotter Kurvenhatz zu machen. Sowohl Lenkung als auch Federung und Dämpfung können selbst im Modus Sport den ausgeprägten Komfortanteil des Fahrwerks nicht verhehlen. Das ist allerdings lediglich bei wirklich rasanten Manövern mit schnellen Richtungswechseln zu spüren. Ansonsten verhält sich der Elroq kreuzbrav und bleibt sicher in der Spur. Mit dieser Auslegung erfüllt der neue Škoda ziemlich genau die Ansprüche, die an ein Kompakt-SUV gestellt werden.

Bequeme Sitze

Passend dazu ist der Innenraum gestaltet. Die bestens gepolsterten Sitze sind bequem und geben guten Seitenhalt. Vor dem Platz am Steuer haben die Designer ein fünf Zoll großes digitales Cockpit mit den wichtigsten Anzeigen fürs Fahren platziert. Das mittig auf dem Armaturenträger angesiedelte Infotainment-Touch-Display hat eine Größe von 13 Zoll. Direktwahltasten für unterschiedliche Assistenzsysteme, Fahrprofile, Warnblinker, Klimaautomatik sowie Scheibenheizung erleichtern das Bedienen.

Slider statt Drehregler

RewDas gilt leider nicht für die Lautstärkeregelung. Hier hält Škoda am Slider fest. Der ist schlichtweg unpraktisch. Doch die Lautstärke lässt sich auch am Multifunktionslenkrad verändern. Über einen griffgünstig liegenden Schieberegler auf der Mittelkonsole wird zwischen Vor- und Rückwärtsfahren gewählt. Daneben sind je zwei Becherhalter und Handyschalen platziert.

Platzverhältnisse bestens

Richtig gut sind die Platzverhältnisse. Selbst auf der Rückbank ist im 4,49 Meter langen, 1,88 Meter breiten und 1,63 Meter hohen Elroq reichlich Beinfreiheit vorhanden. Grund dafür ist unter anderem der Radstand von 2,76 Metern. Das Volumen des Ladeabteils ist mit 470 Litern ebenfalls alles andere als klein. Werden die hinteren Lehnen vorgeklappt stehen sogar maximal 1.580 Liter zur Verfügung. Allerdings ist der Ladeboden dann nicht eben, sondern weist eine Stufe auf.

Doppelter Laderaumboden gegen Aufpreis

Der Testwagen war mit dem gegen Aufpreis erhältlichen höhenverstellbaren Kofferraumboden ausgestattet. Unter dem ersten Boden gibt es dann mehrere Staufächer für Warndreieck und Verbandskasten und anderen Kleinkram. Das Ladekabel findet in einem Netz unter der Hutablage Platz – eines von den vielen Simply-Clever-Details für die Škoda bekannt ist. Allerdings gibt es das Netz nur im 2.790 Euro teuren Plus-Paket samt Matrix-LED-Scheinwerfern, Fernlichtassistent. LED-Heckleuchten sowie elektrischer Heckklappenbedienung.

Simply-Clever-Details bleiben

Über den in der Tür versteckten Regenschirm sowie den Eiskratzer, der nun seitlich im Inneren der Heckklappe seinen Platz hat, dürfen sich Škoda-Kunden weiterhin freuen.

Viele Assistenzsysteme

Eine Vielzahl von Assistenzsystemen – entweder in Serie oder als Option – sind im Angebot. Der serienmäßige Frontradarassistent umfasst außer vorausschauender Fußgänger- und Radfahrererkennung sowie City-Notbremsfunktion auch den Abbiegeassistent inklusive Ausweichunterstützung. Für Sicherheit im Falle eines Unfalls sorgen bis zu neun Airbags. Fahrer- und Beifahrerairbags, Kopfairbags, Seitenairbags vorn sowie ein mittiger Airbagvorhang zwischen den Vordersitzen gehören zur Serienausstattung.

Škoda Elroq 85 ab 44.180 Euro

Der Škoda Elroq 85 kostet in der Basisversion 44.180 Euro. Die Grenze von 50.000 Euro ist mit den in diesem Fall verbauten Extras aber schnell überschritten.

 

Veröffentlicht von
Wolfgang Schäffer

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