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VW Tiguan jetzt auch als Plug-in-Hybrid und R-Modell

Zweites Herz für den Bestseller

Der Tiguan ist nicht nur das gefragteste Modell der Marke Volkswagen, sondern des gesamten Konzerns. Allein im vergangenen Jahr wurden weltweit etwa 911.000 Fahrzeuge der Baureihe verkauft. Mit dem Update des Bestsellers steht von Ende des Jahres an auch ein Plug-in-Hybrid-Antrieb für das kompakte SUV zur Verfügung.

Von Wolfgang Schäffer

Die e-Hybrid genannte Version hat eine Kombination aus einem 1,4-Liter-Benziner (150 PS) und einem Elektromotor (115 PS) unter der Haube. Zusammen ergibt das eine Systemleistung von 245 PS. Die Batterie mit einer Kapazität von 13 Kilowattstunden (kWh) ermöglicht laut VW eine rein elektrische Reichweite von etwa 50 Kilometern. „Die meisten unserer Kunden werden mit einer Batterieladung ihre durchschnittlichen Tagesdistanzen rein elektrisch zurücklegen können, somit vor Ort emissionsfrei unterwegs sein“, betont Entwicklungsvorstand Frank Welsch. Geladen werden kann die Batterie an der herkömmlichen Haushaltssteckdose. Wer den Ladevorgang beschleunigen möchte, lässt sich eine Wallbox montieren.

Selbst bei längeren Tagesstrecken sind die letzten Kilometer im Elektromodus zu absolvieren. Möglich macht das ein intelligentes Navigationssystem, das die Energie des Akkus entsprechend der Anforderungen verteilen und einsetzen kann. Liegt das eingegebene Ziel zum Beispiel in einer Zone, die lediglich abgasfrei zu befahre ist, regelt der Bordrechner das Wechselspiel des Systems so, dass für die letzten Kilometer der Verbrenner nicht mehr benötigt wird. Auch ohne den 1,4-Liter-Benziner geht es recht flott voran. Maximal ist eine Geschwindigkeit von 130 Kilometern pro Stunde mit der E-Maschine machbar. Und wer es mal krachen lassen möchte, der aktiviert den GTE-Modus. In dem Moment wird die Kraft beider Antriebe zusammengelegt und es geht mit maximalem Schub vorwärts. Ideal für Überholvorgänge, die so schnell und damit gefahrlos absolviert werden können.

Vom Start weg sind vier Motor-Getriebe-Varianten verfügbar: Zwei Benziner mit dem 130 PS starken 1.5 TSI und Sechsgang-Schaltgetriebe oder ebenfalls als 1.5 TSI mit 150 PS (wahlweise mit Schalt-e oder Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe/DSG). Zudem ergänzt zum Bestellstart ein 150 PS starker 2.0-TDI-Motor mit Siebengang-DSG und Allradantrieb die Antriebspalette. Der Diesel ist nun mit zwei nacheinander angeordneten separaten AdBlue-Einspritzsystemen sowie SCR-Katalysatoren ausgerüstet. Mit Hilfe dieser so genannten Twindosing-Technologie reduziert Volkswagen eigenen Angaben zufolge die Stickoxide (NOx) im Vergleich zum Vorgänger signifikant. Alle neuen Tiguan mit TSI- und TDI-Motoren sind ganz gleich mit einem Partikelfilter ausgestattet.

Erstmals im Tiguan-Programm ist eine besonders sportliche R-Version. Wie beim Arteon R leistet der Zweiliter-Vierzylinder im Tiguan 320 PS und ist mit Allradantrieb ausgestattet. Die Kraftverteilung zwischen den Achsen wird in diesem Fall über einen sogenannten Torque-Splitter geregelt. Der Torque-Splitter ersetzt hier beim 4Motion-Antrieb die elektronisch gesteuerte Lamellenkupplung, wie sie ansonsten in den Allradmodellen zum Einsatz kommt. Die Antriebskraft wird mit dem Splitter nicht nur variabel zwischen den Achsen, sondern auch zwischen den beiden Hinterrädern verteilt. Bis zu 100 Prozent des Antriebsmoments können so auf das kurvenäußere Rad gelenkt werden. Agileres Fahren und höherer Kurvengeschwindigkeiten sind die Folge. Das Sportfahrwerk rückt den Tiguan R (kommt zum Jahresende) zehn Millimeter näher an die Straße. Ein R-Taste für den Race-Modus, abschaltbares ESP und große Bremsscheiben unterstreichen die sportliche Note.

Optisch ist die Neuauflage des Tiguan, von dem seit der Premiere vor zwölf Jahren mehr als sechs Millionen Einheiten verkauft wurden, schon im Gesicht zu erkennen. Klaus Zyciora (vor seiner Hochzeit Klaus Bischoff), Leiter des Volkswagen Konzern Designs und des Designs der Marke Volkswagen: „Vorn schlägt der Tiguan mit dem neuen Volkswagen SUV-Kühlergrill eine visuelle Brücke zu Modellen wie dem größeren Touareg oder dem nordamerikanischen Atlas Cross Sport5. Der neue Tiguan gewinnt damit noch einmal deutlich an Souveränität.“ Die Motorhaube wirkt aufgrund der pfeilförmig zulaufenden Sicken prägnanter, der neue Kühlergrill samt den in die Radhäuser reichenden LED-Scheinwerfern breiter.

Im Innenraum hält wie schon beim Golf die Digitalisierung Einzug. Eine neue Lenkradgeneration mit Touch-Bedienung gehört zählt ebenso dazu wie die Bedienung der Klimafunktionen mit Touch-Slidern und Touch-Flächen.

Das Infotainment-System MIB3 verbessert die Vernetzung mit dem Internet, hat eine eigene SIM-Karte und ist damit immer online. Zahlreiche Dienste wie Apple Carplay oder Android Auto funktionieren jetzt, ohne dass das Smartphone per Kabel verbunden sein muss. Zudem kann das Kompakt-SUV dank des neuen „Travel Assist“ bis Tempo 210 assistiert gefahren werden. Abstandsradar und Spurhalteassistent übernehmen Lenken, Beschleunigen und Bremsen des Tiguan. Der Fahrer muss aber die Hände am Lenkrad lassen. Der Notbremsassistent ist außerdem zukünftig in der Lage, Fußgänger, die offenbar gleich die Straße überqueren wollen, zu registrieren. Der Einstiegspreis für den Tiguan liegt bei 28.205,55 Euro. Zum Plug-in-Hybrid-Preis gibt es noch keine Angaben.

 

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Wolfgang Schäffer

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