Cupra VR-Brille

Playstation in echt

Autorennen auf der Playstation zu fahren, das war gestern. Cupra vermengt jetzt mit einem hochauflösenden Mixed-Reality-Headset die virtuelle Welt mit der Realität.

Von Wolfgang Schäffer

Am Steuer des Urban Rebel Racing Concepts geht es bei der Exponential Experience vermeintlich auf einer abgesperrten Strecke durch das nächtliche Barcelona. Dabei bewegen wir uns tatsächlich auf einer großen Asphaltfläche in der Nähe des Münchner Flughafens. Der Blick durch die Brille aber suggeriert eben etwas anderes.

Auf der digitalen Straße

Auf der digitalen Straße zeigen Pfeile die beste Linienführung, warnen rot aufleuchtend vor extrem scharfen Richtungswechseln. Zudem gibt es an einigen Punkten die gelbe Flagge. Bleibt der Fuß dessen ungeachtet voll auf dem Beschleunigungspedal des Urban Rebel, der in der Spitze 320 kW leistet, bremst das System automatisch ab.

Pedalerie sehr nahe beieinander

Auf dem Beifahrersitz hat sich Cupra-Rennfahrer Jordi Gené angeschnallt, um bei den beiden Einführungsrunden erste Tipps zu geben. Schon dabei wird deutlich, dass die Pedalerie wie bei einem Rennwagen üblich sehr nahe nebeneinander liegt. Und anders als Rennfahrer, die mit dem linken Fuß bremsen, ist es hier halt der rechte Fuß, der hin und her springt. Und so geht’s bereits in die zweite Kurve ziemlich schnell, zu schnell, da nicht gebremst, sondern ungewollt beschleunigt wird.

Wie auf der echten Straße

Glücklicherweise bleibt es bei dem einen Fehltritt. Von Minute zu Minute fühlt es sich besser und normaler an, virtuell um die Ecken zu fegen. In der zweiten von vier schnellen Runden ist kaum noch ein Unterschied zum Fahrgefühl auf einer echten Straße zu spüren. Anbremsen, einlenken und aus der Kurve heraus beschleunigen, dabei sogar einen leichten Drift auszulösen – alles wie in der Realität. Dementsprechend wächst auch die Anspannung und nicht nur die Hände sind längst schweißnass.

Rennsport auf eine neue Art

„Mit der Reality-Loop-Interface-Technologie erweckt wird zum Leben, was die meisten Menschen normalerweise nicht erfahren würden. Das unglaubliche Gefühl, einen elektrischen Rennwagen zu fahren, ein einzigartiges Konzept, das die virtuelle und physische Welt miteinander verbindet. Es ermöglicht jedem, den Rennsport auf eine andere Art und Weise zu erleben“, erklärt Xavi Serra, Leiter Cupra Racing.

Nächste Generation ansprechen

Für die Zukunft des Motorsports bietet die Exponential Experience seiner Ansicht ein enormes Potenzial. Damit werde bereits heute eine Art des Rennsports ermöglicht, der an die Bedürfnisse der nächsten Generation angepasst sei. Die schnellen Durchgänge auf dem virtuellen Parcours verdeutlichen ein neues Rennerlebnis.

Grenzenlose Möglichkeiten

Die schier grenzenlosen Möglichkeiten der Digitalwelt, vermitteln der Person am Steuer das Gefühl, einen echten Rennwagen auf einer echten Rennstrecke zu fahren. In diesem Fall ist das Fahrzeug tatsächlich Realität, in den Kurven und beim Beschleunigen wird der Fahrer in den Sitzgepresst, beim Anbremsen spannt der Gurt. Doch die Strecke, die gibt es nicht. Hier reicht eine relativ kleine Fläche aus, um den Urban Rebel Racing Concept gefühlt wie ein Rennfahrer zu bewegen. Denn die echte Geschwindigkeit ist weitaus geringer als die wirklich gefahrene.

 

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