Schicker und komfortabler
Subarus Allradikone Forester startet in die sechste Generation. Und das mit einem im Vergleich zum Vorgänger höheren Komfort und schickerem Outfit.
Von Wolfgang Schäffer
Vor 27 Jahren feierte der Subaru Forester seine Premiere. Weltweit wurden seitdem fünf Millionen Fahrzeuge der Baureihe verkauft, 88.000 davon in Deutschland. Dabei war das vergangene Jahr mit 1.543 Einheiten nochmal außergewöhnlich erfolgreich für das auslaufende Modell. Im Vergleich zu 2023 war das ein Steigerung um satte 19 Prozent.
Marktumfeld herausfordernd
„Das Marktumfeld für den Forester ist in den vergangenen Jahren mit einer Vielzahl von SUV-Angeboten erheblich herausfordernder geworden. Von daher sind wir mit den Zahlen des vergangenen Jahres sehr zufrieden“, sagt Volker Dannath, Geschäftsführer Subaru Deutschland. Zwar musste die Marke einen ganz leichten Rückgang der Neuzulassungen um etwa 90 auf 4.510 Einheiten verzeichnen. Erfreulich, so Dannath, sei aber die Steigerung im Privatkundenbereich um 1,4 Prozent. Für 2025 hofft der Geschäftsführer, dass die Verkaufszahlen auf dem Niveau des vergangenen Jahres gehalten werden können. Einen wesentlichen Beitrag dazu soll der neue Forester leisten.
Moderneres Design
Um das Ziel zu erreichen, haben die Designer kräftig Hand angelegt und der sechsten Generation des Forester ein modernes und frisches Outfit verpasst. Vor allem das komplett veränderte Gesicht des SUV fällt auf Anhieb ins Auge. Die Front wirkt aufgrund einer horizontalen Linie als Verbindung der schmal gezeichneten Lichteinheiten deutlich breiter. Dazu trägt zudem der deutlich größer gewordene und nach außen gezogene Kühlergrill bei. Die Seitenansicht zeigt verbreitere Kotflügel und eine nach oben gewanderte Schulterlinie. Wie im Gesicht haben die Gestalter auch am Heck eine Verbindungsleiste platziert, die die Rückleuchten verbindet und mittig das Marken-Logo einbindet.
Bodenfreiheit unverändert
In der Länge ist der Forester um 30 Millimeter auf jetzt 4,67 Meter, in der Breite um 15 Millimeter auf 1,83 Meter (ohne Außenspiegel) gewachsen. Unverändert geblieben sind Höhe (1,73 Meter), die für den Einsatz im unwegsamen Gelände wichtige Bodenfreiheit von 220 Millimeter sowie Rampen- und Böschungswinkel.
Viel Platz im Innenraum
Bei einem Radstand von 2,67 Metern bot schon der Vorgänger mehr als nur gute Platzverhältnisse im Innenraum. Genau die bietet der neue Forester ebenfalls. Das gilt vor allem auch für die Passagiere im Fond. Hier gibt es reichlich Raum für Beine und über dem Kopf.
Touchscreen und separater Lautstärkeregler
Drehknöpfe Vor dem Fahrer liegt hinter dem Leder-Multifunktionslenkrad ein übersichtliches 4,2 Zoll großes Display. Der 11,6 Zoll große Touchscreen ist mittig am Armaturenträger platziert. Der Bildschirm ist leicht zu erreichen und aufgrund der großen Kacheln relativ problemlos zu bedienen. Zudem hat Subaru weder auf einen manuellen Drehknopf für die Lautstärkeregelung noch für die Sendersuche verzichtet. Und auch die Temperaturreglung ist mit separaten Schaltern möglich. Das trägt zur Sicherheit bei. Das Smartphone lässt sich nun kabellos mit dem Fahrzeug verbinden, Apple Car Play und Android Auto serienmäßig.
Boxermotor mit elektrischer Unterstützung
Doch nun zum Fahren. Hier baut Subaru nach wie vor auf den Boxermotor. Das elektrifizierte Zweiliter-Aggregat leistet 136 PS (100 kW) und hat ein Drehmoment von 182 Newtonmetern (Nm). Unterstützt wird der Boxer von einer E-Maschine mit 17 PS (12 kW) und 66 Nm. Antritt und Ansprechverhalten des Gaspedals werden mit dem Mildhybrid-System unterstützt. Die Übertragung der Kraft erfolgt über die stufenlose Leartronic-Automatik auf alle vier Räder. Bei einem kleinen Ausflug ins Gelände überzeugt der neue Forester ebenso wie seine Vorgänger. In Serie ist nun das Assistenz-System X-Mode mit dem Bergab- und Bergauffahrassistenten verbaut. Der E—Motor unterstütz hier ungemein beim Rückwärtsfahren am Berg.
Komfortabler als der Vorgänger
#Im Gegensatz zu denen aber ist die sechste Generation deutlich komfortabler. Hier ist zunächst einmal die Geräuschentwicklung zu nennen. Denn die ist massiv reduziert worden. Während der Fahrt bleibt es im Passagierabteil extrem leise. Subaru nennt hier eine Verbesserung der Schalldämpfung um 39 Prozent. Eine neue Befestigung der Vordersitze direkt an der Karosserie erhöht laut Subaru die Struktursteifigkeit und reduziert damit die Übertragung von Vibrationen. Das trägt gerade auf längeren Strecken maßgeblich dazu bei, nicht zu ermüden. Die Polsterung der Sitze ist zudem angenehm fest.
Fürs unwegsame Gelände gewappnet
Fahrwerkstechnisch ist der Forester natürlich ebenfalls vor allem auf Komfort ausgelegt. Schließlich ist der Wagen auch drauf ausgelegt, immer mal wieder im unwegsamen Gelände unterwegs zu sein. Auf der Straße macht sich die Abstimmung auf schlechten Wegstrecken oder Kopfsteinpflaster positiv bemerkbar. Hier kommen Stöße oder Schlänge so gut wie gar nicht im Passagierabteil an. Enge Kurven sind ebenfalls kein Problem, wenn sie nicht allzu sportlich anvisiert werden. Generell macht sich hier Schwerpunkt des Forester aufgrund des längs und tief verbauten Boxermotors bemerkbar.
Große Anhängelast
Für den Alltagsbetrieb des SUV wichtig sind Kofferraumgröße und Anhängelast. Das Stauvolumen kann von 508 Liter bis auf 1.731 Liter vergrößert werden, wenn die im Verhältnis 60:40 geteilten hinteren Lehnen vorgeklappt werden. Wer den Forester als Zugpferd nutzen möchte, kann 1.879 Kilogramm bei zwölf Prozent Steigung an den Haken nehmen. Bei acht Prozent Steigung kann das sogar auf 2.055 Kilogramm erhöht werden. Serienmäßig verbaut ist beim Forester das Gespann-Stabilisierungssystem. Damit wird ein Aufschaukeln verhindert.
Umfangreiche Serienausstattung
Ebenso ab Werk sind bereits in der Basisversion zum Preis von 40.490 Euro unter anderem Klimaautomatik, elektrisch einstell- und beheizbare Außenspiegel, Rückfahrkamera mit Waschdüse (!!), beheizbare Vordersitze sowie 18-Zoll-Aluräder und das nochmals verbesserte Eyesight-Sicherheitssystem mit einer Reihe von aktiven Assistenten. Unter anderem wurde der Erfassungsbereich der Kameras mit einem zusätzlichen Weitwinkel-Monokular-Gerät von 70 auf 140 Grad erweitert. Auch das kommt der Sicherheit zu Gute.
E-Autos in der Pipeline
Auf die E-Zukunft der Marke Subaru angesprochen appelliert Volker Dannath an die Politik. „Klare Richtlinien sind wichtig. Nur so kann die Industrie konkret planen und die Kunden wissen, woran sie sind.“ Der Einbruch der Verkaufszahlen für E-Autos im vergangenen Jahr habe Subaru zwar nicht geschadet, dennoch sei die Zukunft auch bei der marke klar auf Elektromobilität ausgerichtet. So werde der Solterra, der sich übrigens in Deutschland trotz der geringen Absatzzahlen noch besser verkauft hat als das Toyota Schwestermodell bZ4X, überarbeitet. Außerdem werde es einen SUV unterhalb des Solterra sowie ein größeres Modell mit reinem E-Antrieb geben. Doch bis dahin wird es noch dauern. Angekündigt sind die Fahrzeuge für Ende 2026, Anfang 2027.