Porsche Cayenne E-Hybrid wieder mit Steuervorteil

 

Mehr Energie im Speicher

Der Porsche Cayenne E-Hybrid hat sein E im Kennzeichen zurück und erfüllt damit die Voraussetzung für den reduzierten Satz bei der Versteuerung von Firmenwagen. Der Grund dafür ist eine Batterie, die jetzt mehr Energie speichern kann.

Von Wolfgang Schäffer

Nach VW Touareg sowie Audi Q7 und Q8 wird nun auch im Porsche (http://www.porsche.de) Cayenne eine Batterie mit größerer Kapazität verbaut. Statt bisher 14,1 Kilowattstunden (kWh) speichert der Akku 17,9 kWh (netto 14,4). Der Zuwachs an Energie wird mit mit optimierten Zellen in der Hochvolt-Batterie erreicht. Das kommt der elektrischen Reichweite zugute. Die liegt jetzt nach dem WLTP-Modus bei 48 und nach der NEFZ-Norm bei 56 Kilometern. Damit kommt diese Version des Cayenne als Dienstwagen wieder in die günstige 0,5-Besteuerung des Bruttolistenpreises als geldwerten Vorteil.

In Sachen Antrieb hat sich indessen nichts geändert. Zum Einsatz kommt ein Dreiliter-V6 TFSI mit 250 kW (340 PS) und einem Drehmoment von 450 Newtonmetern (Nm). Als E-Maschine dient eine permanent erregte Synchronmaschine (PSM) mit 100 kW (136 PS) und 400 Nm Drehmoment. Die Systemleistung liegt bei 340 kW (462 PS) und 700 Nm. Die E-Maschine, die ist ins Achtgang-Automatikgetriebe Tiptronic S integriert ist, ermöglicht eine rein elektrische Höchstgeschwindigkeit von 135 Kilometern pro Stunde. Ist der Akku ausreichend geladen ist auch ausschließlich der Elektro-Motor im Einsatz, um das immerhin knapp 2,4 Tonnen schwere, 4,92 Meter lange, 1,98 Meter breite (mit Außenspiegeln 2,19 Meter) und 1,70 Meter hohe SUV anzuschieben.

Wenn der Energievorrat der Batterie erschöpft ist oder bei erhöhtem Leistungsbedarf sowie einem Wechsel in die Fahrmodi Sport beziehungsweise Sport Plus schaltet sich der Verbrennungsmotor zu. Die Fahrmodi des serienmäßigen Sport Chrono-Pakets wurden mit Blick auf eine höhere Effizienz und Performance optimiert. Der E-Charge-Modus, in dem die Hochvolt-Batterie während der Fahrt durch den Verbrennungsmotor geladen wird, folgt nun einer angepassten Ladestrategie. Dabei wurde der Zielladestand des Akkus von bisher 100 auf 80 Prozent reduziert. Hintergrund ist laut Porsche, dass die Batterie – ähnlich wie der Akku eines Smartphones – ab einem Ladezustand von 80 Prozent deutlich langsamer und somit ineffizienter lädt. Außerdem soll so sichergestellt werden, dass jederzeit die volle Rekuperationsleistung zur Verfügung steht. In den performance-orientierten Modi Sport und Sport Plus wird die Batterie stets auf ein Mindestniveau geladen, um ausreichende Boost-Möglichkeiten für eine sportliche Fahrweise bieten zu können.

Wird die gewählt, schnellt naturgemäß der Verbrauch in die Höhe. Bekannt ist, dass der im Datenblatt angegebene Wert für Plug-in-Hybride generell weit weg von der Realität liegt und lediglich als Vergleich zu anderen Modellen dieser Art dient. Das gilt demzufolge auch für die 3,3 Liter und die CO2-Emission von 75 Gramm (WLTP) des Cayenne E-Hybrid. Bei etwas flotterer Fahrt auf Landstraße oder Autobahn steigt die Verbrauchsanzeige zügig über die Zehn-Liter-Marke. Und der kombinierte Stromverbrauch von 22 kWh für die Distanz von 100 Kilometern wird gerade bei kalten Außentemperaturen ebenfalls deutlich übertroffen. Wir haben Durchschnittswerte von 11,3 Litern Benzin und 29,8 kWh Strom erfahren.

Um die Batterie des mit einem On-Board-AC-Laders mit 3,6 kW ausgerüsteten Porsche Cayenne E-Hybrid zu laden, reicht eine herkömmliche Haushalts- oder Kraftstromsteckdose aus. Wer sich für einen 230-Volt-Anschluss entscheidet, der muss aber schon mit fünf bis sechs Stunden rechnen, um eine leere Batterie wieder komplett mit Energie zu versorgen. Mit dem Porsche Mobile Charger Connect (1.010 Euro) ist allerdings eine Ladeleistung von bis zu 7,2 kW möglich. Dann ist der Akku weitaus schneller wieder befüllt. Außerdem kann mit einem Mode-3-Kabel (290 Euro) an öffentlichen Ladepunkten geladen werden.

Generell lässt das Duo aus E- und Benzinmotor bei Bedarf mächtig die Muskeln spielen. Schon im reinen E-Betrieb ist der Antritt knallhart. So richtig zur Sache geht es aber, wenn sich beide Antriebe zusammenraufen. Der Sprint aus dem Stand auf Tempo 100 gelingt in fünf Sekunden, ganze 3,2 Sekunden vergehen, um von 80 auf 120 Kilometer pro Stunde zu beschleunigen. Die Spitzengeschwindigkeit wird mit Tempo 253 angegeben.

Bei all diesen Manövern liegt das mächtige Gefährt klasse in der Hand, bleibt selbst in engen Kurven problemlos in der Spur. Hier zeigt sich, dass die Entwickler bei Porsche das Thema Sportlichkeit auch bei einem SUV ganz weit oben auf der Liste stehen haben. Dafür stehen auch die serienmäßigen 19-Zoll-Aluräder die vorne mit 255/55er und hinten mit 275/50er Reifen bestückt sind. Auf Wunsch sorgt eine Bremsanlage mit innenbelüfteten Scheiben, die einen Durchmesser von vorne 360 und hinten 358 Millimetern haben.

Dessen ungeachtet ist der Cayenne E-Hybrid aber auch fürs Gelände gewappnet. Die Wattiefe beträgt 25, die maximale Bodenfreiheit 21 Zentimeter, der Böschungswinkel vorne 25,2 und hinten 22,2 Grad. Zudem kann der so motorisierte Cayenne 3,5 Tonnen an den Haken nehmen und mit 735 Kilogramm beladen werden. Der Kofferraum hat ein Volumen von 648 Litern. Bei umgelegten hinteren Lehnen stehen maximal 1.610 Liter zur Verfügung.

Im Basispreis von 90.447 Euro sind unter anderem LED-Scheinwerfer und -Rückleuchten, Klimaautomatik, elektrisch einstellbare Acht-Wege-Komfortsitze vorne, Porsche-Communications-Management (PCM) inklusive Online-Navigationsmodul und Sprachbedienung, Digitalradio und vier USB-Ladeanschlüsse enthalten.

 

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