Toyota Yaris Hybrid

Ideale Kombination

Kleinwagen und Hybridantrieb – das ist eine fast ideale Kombination. Ein gutes Beispiel dafür liefert Toyota mit dem Yaris. In der nunmehr vierten Generation werkelt ein neuer 1,5-Liter-Dreizylinder in Kombination mit einer E-Maschine unter der Haube.

Von Wolfgang Schäffer

Ja, vor allem in der Stadt macht sich ein Hybridantrieb bezahlt. Anfahren, rollen lassen, bremsen, wieder anfahren und mit einer Geschwindigkeit zwischen Tempo 30 und 60 sind die besten Voraussetzungen für die Kombination der beiden Antriebsversionen. Und selbst, wenn zusätzlich noch flott gefahrene Landstraßenstücke und ein paar Autobahnkilometer zurückgelegt werden, bleibt es bei einem Verbrauch von 4,3 Litern. Ein Wert, der sich mehr als sehen lassen kann. Grund dafür ist die Rekuperation, also das Verwandeln von Bremsenergie in Strom. Der wird nun anders als bisher in einer Lithium-Ionen-Batterie gespeichert. Der Vorrat reicht zwar lediglich für eine rein elektrische Reichweite von etwa zwei Kilometern. Da aber gerade im Stadtverkehr der Akku immer wieder neu gefüllt wird, versiegt die Quelle so gut wie nie. Mit der Energie wird die E-Maschine (80 PS) betrieben, die dann mit einem Drehmoment von 141 Newtonmetern entweder allein den Wagen bewegt oder aber dem 91 PS starken 1,5-Liter-Benziner unterstützend (Systemleistung 116 PS und damit 15 Prozent mehr als bislang) zur Seite steht. Der läuft für einen Dreizylinder erfreulich leise. Die Kraft wird über ein CVT-Getriebe an die Vorderräder geleitet. Verbrenner und E-Aggregat hängen gemeinsam an einem Planetengetriebe, was elektrisches Anfahren erlaubt. Der Wechsel der Fahrstufen erfolgt ohne Zugkraftunterbrechung und auch der oft monierte Gummibandeffekt bei Getrieben dieser Art ist fast nicht zu spüren.

Demzufolge lässt sich der Yaris generell recht flott bewegen. Kleine Zwischenspurts beim Überholen auf der Landstraße werden problemlos bewältigt. Das Fahrwerk ist passend zum Charakter des Autos eher komfortabel, denn sportlich abgestimmt. Die Lenkung ist allerdings direkt genug, um Kurven zügig zu durchfahren oder schnelle Ausweichmanöver gefahrlos zu überstehen.

Das dürfte auch für die beiden anderen Motorversionen gelten, die für den Yaris angeboten werden, aber in diesem Fall nicht gefahren wurden. Einstieg ist ein Einliter-Dreizylinder mit 72 PS und Fünfgang-Schaltgetriebe (15.400 Euro). Zudem gibt es den 1,5 Liter ohne Hybrid mit 125 PS und Sechsgang-Schaltung (18.000 Euro). Die Hybrid-Variante, die nach Toyota-Prognosen in Zukunft einen Verkaufsanteil von bei 60 bis 70 Prozent ausmachen dürfte, beginnt bei 19.500 Euro. Wir waren in der sehr umfangreich ausgestatteten Premier Edition zum Preis von 25.140 Euro unterwegs.

Selbst größer gewachsene Personen können sich in alle Versionen gefahrlos auf die Rückbank wagen. Die mögliche Sorge, dass sie im Kleinwagen die Beine verbiegen oder den Kopf einziehen müssen, ist unbegründet. Bei gleicher Außenlänge (3,95 Meter) haben die Entwickler der vierten Generation fünf Zentimeter mehr Radstand und fünf Zentimeter mehr Breite als beim Vorgänger spendiert. Damit steht im Passagierabteil entsprechend mehr Raum zur Verfügung. Die Optik gewinnt zusätzlich, da die Höhe desYaris um vier Zentimeter reduziert wurde. Damit steht der Kleine satter auf der Straße.

Doch zurück zum Innenraum. Wie fast bei allen Herstellern hat das Thema Digitalisierung auch bei Toyota einen hohen Stellenwert. Mechanische Anzeigen sind passé, Drehzahl- und Tempoanzeige sind auf einem Display zu sehen. In der Mitte des Kombiinstruments liegt ein Multifunktionsbildschirm. Zudem wurde das Infotainment verbessert und auf Wunsch gibt es ein in dieser Klasse eher unübliches Head-up-Display mit einer Größe von zehn Zoll. Dessen Informationen werden in die Windschutzscheibe und nicht auf ein Plexiglas-Scheibchen projiziert. Auf der Mittelkonsole ist ein acht Zoll großer Touchscreen platziert. An eine kabellose Lademöglichkeit – die sich für die jüngste Generation besonders großer Endgeräte eignet, wurde ebenfalls gedacht. Rund um den Fahrerplatz erleichtern ergonomisch optimierte, intuitiv erreichbare Tasten und Schalter die Bedienung. Der Armaturenträger hat im oberen Bereich ein Soft-Touch-Oberfläche, darunter sowie bei der Innenverkleidung der Türen kommt – jedoch nicht billig wirkendes – Hartplastik zum Einsatz.

 

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