Kia Sportage rollt in die fünfte Generation

 

Bald auch mit Stecker

Eines vorweg. Ja, der neue Kia Sportage bekomm einen Stecker. Doch die Plug-in-Hybrid-Version ist frühestens ab April 2022 zu haben. Bis dahin rollt das SUV mit Benzin- und Dieselmotoren an.

Von Wolfgang Schäffer

Es ist die inzwischen fünfte Generation des Kia Sportage, die Anfang 2022 bei den Händlern steht. Erstmals aber wird es eine speziell für Europa konzipierte Modellversion mit einem kürzeren Radstand als auf den anderen Märkten geben. Mit 4,52 Metern Länge, einer Breite von 1,87 Metern sowie einer Höhe von 1,65 Metern haben sich die Abmessungen im Vergleich zum Vorgänger nur unwesentlich verändert. Das gilt auch für den Radstand von 2,68 Metern und den damit verbundenen kurzen Überhängen vorne und hinten. Dennoch dürfen sich die Passagiere vor allem auf der Rückbank über ein spürbar gewachsenes Raumangebot freuen. So steht im Fond mehr Bein- und Kopffreiheit zur Verfügung. Selbst groß gewachsene Personen können es sich hier bequem machen.

Mehr Platz im Innenraum

Noch deutlicher wird das Plus an Platz im Ladeabteil, das 591 Liter fasst. Der Gepäckraum fasst bis zu 591 Liter, was einen Zuwachs von 88 Litern bedeutet. Wer sich für einen Mildhybrid-Benziner entscheidet muss sich mit 562 Litern, beim Diesel mit 526 Litern und beim Plug-in-Hybrid mit 540 Litern begnügen. Grund dafür sind die unterschiedlichen Batterien für die Antriebe.

Die Lehnen der serienmäßig dreigeteilten Rücksitzbank (40:20:40) lassen sich per Fernentriegelung vom Gepäckraum aus umklappen. Damit steigt das Ladevolumen je nach Antriebsvariante auf bis zu 1.780 Liter.

Hochwertiger Eindruck

leiben wir doch im Innenraum, der generell schon aufgrund der verwendeten Materialien einen hochwertigen Eindruck hinterlässt. Besonders auffällig ist das gewölbtes Panoramadisplay mit zwei 12,3 Zoll großen Bildschirmen (bekannt aus dem Elektromodell EV6), die von der Ausstattungsvariante Spirit an samt Navigationssystem verbaut sind. Es erstreckt sich von der Fahrerseite bis weit über die Mitte des Armaturenbretts. Ansonsten liegt vor dem Fahrer ein Cockpit mit der Größe von 12,3 Zoll, an den sich ein Acht-Zoll-Screen fürs Infotainment anschließt. Unterhalb des Touchscreens befindet sich eine Bedienleiste mit zwei Drehreglern (Lautstärke und Temperatur) sowie eine Reihe von Sensortasten, mit denen sowohl das Infotainmentsystem als auch die Klimaanlage gesteuert werden und deren Funktionen mit einem Fingertipp entsprechend umgeschaltet werden können. Auch hier greift Kia auf die Gestaltung des EV6 zurück.

Aufgeräumte Mittelkonsole

In der Mittelkonsole haben die Designer außer flexiblen Ablagemöglichkeiten – die Getränkehalter lassen sich beispielsweise per Knopfdruck einklappen, wenn sie nicht benötigt werden – auch den Gangwahl-Drehschalter (bei den Automatik-Versionen) positioniert. Davor liegt je nach Ausstattung eine Ladestation fürs Smartphone sowie USB- und USB-C-Anschlüsse sowie eine 12-Volt-Steckdose. USB-C-Anschlüsse gibt es zudem auf Wunsch seitlich in den Lehnen der Vordersitze. Darüber dürften sich vor allem die Kids auf der Rückbank freuen.

Auffällige Designmerkmale

Optisch fällt auf Anhieb das markante Gesicht mit der schwarzen Kühlergrillgrafik, die sich über die ganze Breite des „Gesichts“ zieht, sowie dem serienmäßigen LED-Tagfahrlicht in Bumerang-Form auf. Am muskulös gestalteten Steilheck sind die außergewöhnlich gezeichneten Rückleuchten ein Blickfang. Sie sind durch eine Leiste verbunden, die optisch die Breite des Hecks unterstreicht. Eine chromfarbene Zierleiste unterhalb der Seitenfenster wird an der C-Säule nach oben versetzt weitergeführt und soll so eine Verbindung zum Heckspoiler darstellen. Je nach Ausführung und Antriebsvariante rollt der SUV auf 17-, 18- oder 19-Zoll-Alurädern. In der Topversion GT-line wird der Sportage erstmals mit einer zweifarbigen Karosserie angeboten. Das schwarze Dach, das in Verbindung mit neun Karosseriefarbtönen optional erhältlich ist, soll das sportliche Profil betonen.

Antrieb zunächst mit Benziner und Diesel

Für den Antrieb des Sportage bietet Kia zunächst einen Benziner mit 48-Volt-Technologie (Mildhybrid) in zwei Leistungsstufen an. Der 1.6 T-GDI ist mit 110 kW (150 PS) oder 132 kW (180 PS) zu haben. Zudem setzt Kia weiter auf den Diesel, hat dazu den bekannten 1.6 CRDi mit 100 kW (136 PS) ebenfalls mit 48-Volt-Technologie als Mildhybrid im Programm. Der Turbodiesel ist mit aktiver SCR-Abgasreinigung und NOx-Speicherkatalysator ausgerüstet, damit auf dem neusten Stand der Dieseltechnik.

Plug-in-Hybrid im Frühjahr

Die Topmotorisierung des neuen Sportage wird vom Frühjahr an der Plug-in-Hybrid. Er kombiniert die 132-kW-Version des Turbobenziners mit einem 66,9-kW Permanentmagnet-Elektromotor sowie einem 13,8-kWh-Lithium-Ionen-Polymer-Akku. Die Gesamtleistung des Systems beträgt 195 kW (265 PS). Der Akku ist laut Kia mit einem System zur Batteriezellenüberwachung ausgestattet, das die Spannung und Temperatur der Zellen misst. Dank einer maximalen Leistungsaufnahme von 7,2 kW lässt sich der generell über Allradantrieb verfügende Sportage Plug-in Hybrid in einer Stunde und 45 Minuten von zehn auf 100 Prozent aufladen.

Allrad gibt es zudem auf Wunsch für den stärkeren Benziner und den Diesel, die dann auch mit einem Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe (optional auch für die Fronttriebler) bestückt sind.

Starker Benziner überzeugt

Auf ersten Fahrten konnte der stärkere Benziner mit Allradantrieb und Automatikgetriebe überzeugen. Das Aggregat läuft extrem leise, wie überhaupt kaum Außengeräusche ins Innere des Sportage dringen. Antritt und Durchzug sind bestens, das Getriebe wechselt die Fahrtstufen so gut wie unmerklich. Und in Sachen Verbrauch sind die auf dem Bordcomputer angezeigten 7,5 Liter bei allerdings überwiegend zurückhaltend eingesetztem Gasfuß für ein Fahrzeug dieser Größe durchaus in Ordnung. Bei der Abstimmung des Fahrwerks haben die Entwickler klar dem Komfort den Vorrang eingeräumt. So rollt der Sportage souverän über schlechte Wegstrecken, lässt sich dessen ungeachtet aber von flott anvisierten Kurven ebenfalls nicht beeindrucken. Frau oder Mann am Steuer werden dabei jedenfalls keinesfalls vor Probleme gestellt. Das SUV bleibt spurtreu in der vorgegebenen Linie.

Einstiegspreis bei 27.790 Euro

Schon die Basisversion Edition7 zum Preis von 27.790 Euro ist durchaus gut ausgestattet, verfügt unter anderem über Klimaanlage, Tempomat, elektrische Fensterheber vorn und hinten, elektrisch bedien- und beheizbare Außenspiegel, Apple Car Play und Android Auto, Bluetooth mit Spracherkennung, LED-Scheinwerfer, 17-Zoll-Aluräder sowie einer Reihe von Assistenzsystemen. Die empfehlenswerte Ausstattung Vision mit 48-Volt-Technik kostet 33.090 Euro, die Allradversion des starken Benziners beginnt bei 37.990 Euro (Vision). Auch wenn der Plug-in-Hybrid erst später auf den Markt kommt- der Preis steht mit 44.390 Euro bereits fest.

 

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