Kia stellt die zweite Generation des Niro vor

EV nur noch mit großem Akku

Der Kia Niro rollt optisch deutlich verändert in die zweite Generation. Wie gehabt gibt es einen Hybrid, eine Plug-in-Hybrid-Version und ein rein elektrisch angetriebenes Modell. Bei dem beschränkt sich Kia jedoch jetzt ausschließlich auf den großen Akku, da die kleine Batterie so gut wie gar nicht nachgefragt wurde.

Von Wolfgang Schäffer

Wir beschränken uns hier auf die Beschreibung der Niro-Varianten mit Stecker. Der EV wird angetrieben von einer 150 kW (204 PS) starken E-Maschine, die ein Drehmoment von 255 Newtonmeter über ein Einstufen-Getriebe auf die Vorderachse bringt. Der Sprint aus dem Stand auf Tempo 100 erfolgt in 7,8 Sekunden, in der Spitze kommt sind 167 Kilometer pro Stunde möglich. Die Nennkapazität der Lithium-Ionen-Polymer-Batterie beträgt 64,8 kWh. Damit ist lauf WLTP-Wert eine Reichweite von 463 Kilometern machbar. An einer 100-kW-DC-Ladestation soll der 64,8-kWh-Akku in 45 Minuten den Energievorrat von zehn auf 80 Prozent erhöhen, verspricht der koreanische Hersteller.

Die elektrische Reichweite des Kia Niro EV

Beim PHEV ist ein 77,2 kW (105 PS) starker 1,6-Liter-Saugmotor mit einer E-Maschine kombiniert, die 62 kW (84,3 PS) leistet. Das ergibt eine Systemleistung von 134,6 kW (183 PS). Ein Sechsstufen-Doppelkupplungsgetriebe überträgt die Kraft auf die Vorderachse. Die Nennkapazität des Akkus beträgt 11,1 kWh. Der Plug-in-Hybrid schafft den Standardsprint in 9,6 Sekunden. 168 Kilometer pro Stunde stehen als Spitzengeschwindigkeit im Datenblatt. Die rein elektrische Reichweite gibt Kia mit 68 Kilometern an.

Vorheizsystem für den Akku im Kia Nio EV

Erstmals bietet der serienmäßig mit einem CCS-Ladeanschluss ausgerüstete Niro EV die optionale Möglichkeit, die Batterie vorzukonditionieren. Das Vorheizsystem verkürze bei niedrigen Außentemperaturen die Ladezeit und sichere die Batterieleistung. Sobald eine Ladestation als Navigationsziel ausgewählt ist, bringt das System den Akku – auf den es ebenfalls die Sieben-Jahres-Garantie von Kia gibt – auf die optimale Temperatur.

Das Aero-Design des Kia Niro EV

#In der Seitenansicht fällt der Blick sofort auf die auf Wunsch farblich abgesetzte Aero-C-Säule. Um eine möglichst optimale Aerodynamik zu erzielen ist so gestaltet, dass der Luftstrom durch einen Hohlraum geführt wird. Den Abschluss der C-Säulen bilden bumerangähnliche LED-Rückleuchten. Ein Dachspoiler sowie ein muskulös gestalteter Unterfahrschutz tragen außerdem zur neuen Optik des Niro bei. Der ist unterm Strich deutlich markanter gezeichnet als der Vorgänger. Im Gesicht fallen die verwinkelt gezeichneten Tagfahrlichter auf. Diese Form haben die Designer den Reflektoren am Heck ebenfalls verpasst. Wie gehabt ist der Ladeanschluss mittig in der Front des beim EV geschlossenen Grills platziert. Serienmäßig wird der Niro EV mit 17-Zoll-Alurädern bestückt. 16-Zoll-Felgen sind des beim PHEV. Als Option gibt es 18-Zoll-Räder.

Die Maße des Kia Niro EV

Mit 4,42 Metern ist der Niro in der Länge um 65 Millimeter, in der Breite um 20 Millimeter auf 1,83 Meter (ohne Außenspiegel) und in der Höhe um zehn Millimeter auf jetzt 1,57 Meter in der EV-Variante (sonst 1,55 Meter) gewachsen. Der Radstand liegt bei 2,72 Metern.

Das Größenwachstum bedeutet mehr Platz im Innenraum. Das gilt vor allem auch für die Mitfahrer auf der Rückbank. Die profitieren zudem von schlanker gebauten Vordersitzen. Wenn in der ersten Reihe Personen mit einer Körpergröße von 1,85 Metern bequem sitzen, haben gleichgroß gewachsene Passagiere hinten noch genug Beinfreiheit. Praktisch, dass USB-C-Anschlüsse in die Lehnen der vorderen Sitze integriert sind. Das hat auch der EV6. Von dem haben die Designer außerdem die Gestaltung des Armaturenträgers sowie der Bedienelemente weitestgehend übernommen.

Der Innenraum des Kia Niro EV

Das gilt beispielsweise für die – je nach Ausstattung – beiden nebeneinander liegenden 10,25 Zoll großen Displays. Vor dem Fahrerplatz ist auf Wunsch das volldigitale Kombiinstrument platziert, an das sich mehr oder weniger nahtlos der Touchscreen für das optionale Navigationssystem beziehungsweise das Infotainment anschließt. Unter diesem Display liegen in einer separaten Leiste Bedienelemente für Infotainmentsystem und Klimaanlage. Auf der Mittelkonsole schließlich sind beim EV Starterknopf und Drehschalter für die Fahrstufen vorwärts oder rückwärts angesiedelt. Schalter für Sitzheizung sowie elektronische Feststellbremse liegen hier ebenfalls. Das Handy kann induktiv in einem Fach vor der Mittelkonsole geladen werden. Für Kleinkram gibt es unter der mittleren Armablage ein tiefes Fach, davor zwei Cupholder. Wer Einliter-Flaschen deponieren möchte, kann das in den Türfächern tun.

Das Ladeabteil des Kia Niro EV

Beim Ein- und Ausladen in den 475 Liter fassenden Kofferraum muss außer der – wie bei einem SUV üblich – nicht wirklich niedrigen Ladekante eine kleine Stufe überwunden werden. Wer mehr Platz benötigt, kann die im Verhältnis 60:40 geteilten hinteren Lehnen vorklappen. Dann wächst der Stauraum auf maximal 1.392 Liter über einer fast ebenen Fläche. Das Ladekabel lässt sich beim Elektro-Niro im 20 Liter großen vorderen Frunk unterbringen. Der PHEV hat ein Ladevolumen von 348 bis 1.342 Liter. Zugeladen werden dürfen beim EV 463, beim PHEV 466 Kilogramm. Bei Bedarf gibt es auch eine Anhängerkupplung. Der EV kann 750, der PHEV 1.300 Kilogramm an den Haken nehmen. Beim Gewicht liegt der EV mit 1.757 Kilogramm an der Spitze, der PHEV bringt 1.594 Kilogramm auf die Waage. Das zulässige Gesamtgewicht gibt Kia mit 2.220 beziehungsweise 2.060 Kilogramm an.

Kia weist ausdrücklich darauf hin, im Innenraum recycelte und umweltfreundliche Materialien einzusetzen. Beim Dachhimmel ist das beispielsweise wiederverwertetes Tapetenmaterial. Bei der Produktion der Sitze wird Bio-Polyurethan verwendet, und der bei den Türverkleidungen eingesetzte Lack ist frei von Benzol-, Toluol- und Xylol-Isomeren.

Drei Ausstattungsversionen beim Kia Niro EV

Nach wie vor haben die Kunden die Wahl zwischen den Ausführungen Edition 7, Vision und Spirit. Serienmäßig sind bereits in der Basisversion unter anderem bereits Klimaautomatik, Sitzheizung vorn, beheizbares Lenkrad, Audiosystem mit Touchscreen und Smartphone-Integration, Bluetooth-Freisprecheinrichtung mit Spracherkennung, USB-Ladebuchsen vorn und im Fond, elektronische Parkbremse, Rückfahrkamera, Parksensoren hinten, Tempomat, beheizbare Außenspiegel und Dachreling. Erhältlich sind je nach Ausführung und Sonderausstattung zudem Navigationssystem (10,25 Zoll), volldigitales Kombiinstrument, Head-up-Display, elektrisch einstellbare Vordersitze mit Ventilation, elektrisches Glasschiebedach, sensorgesteuerte Heckklappe und Dual-LED-Scheinwerfer. Hinzu kommt beim EV die „Vehicle-to-Load“-Funktion samt V2L-Adapter, der den Ladeanschluss des Elektro-Crossovers zu einer klassischen Schuko-Steckdose mit drei kW Leistung macht.

Die Preise des Kia Niro EV und des Niro PHEV

Die Preise für den Niro Plug-in Hybrid starten bei 36.690 Euro und bei 39.990 Euro für den Niro EV. Nach Abzug der Innovationsprämie reduziert sich der Einstiegspreis bei der Plug-in-Variante auf 29.512,50 Euro und beim Niro EV auf 30.420 Euro.

 

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