Mazda2 Hybrid

Mehr Marken-DNA

Optisch mehr Mazda. Darauf hat der japanische Hersteller bei der Modellpflege des Mazda2 Hybrid, ein Gemeinschaftsprojekt mit Toyota, großen Wert gelegt.

Von Wolfgang Schäffer

Der Mazda2 Hybrid und der Toyota Yaris Hybrid sind so etwas wie zweieiige Zwillinge. Die technischen Gene sind identisch, beim äußeren Erscheinungsbild sind die Unterschied deutlich erkennbar. Jetzt haben die Mazda-Designer noch einmal Hand angelegt, um die Optik der eigenen Marken-DNA stärker anzupassen.

Neue Frontpartie

Konzentriert haben sich die Gestalter dabei auf das Gesicht des Kleinwagens, der jetzt mit einer neuen Frontpartie anrollt. Der für Mazda typische fünfeckige Kühlergrill und ein veränderter Stoßfänger sind Ausdruck des so genannten Kodo-Designs, das sich bei allen Mazda-Modellen wiederfindet. Der Mazda2 Hybrid wirkt in Kombination mit den ebenfalls neu gestalteten seitlichen Aussparungen für die LED-Nebelscheinwerfer in der Vorderansicht etwas breiter, kraftvoller. Die Scheinwerfer ziehen sich zudem weit in die vorderen Radhäuser, die ebenso wie die hinteren muskulös ausgeformt sind.

Ordentliche Platzverhältnisse

Bei einer Gesamtlänge von 3,94 Metern, einer Breite von 1,75 Metern und einer Höhe von 1,51 Metern sorgt der Radstand von 2,56 Metern für kurze Überhänge. Gleichwohl kommt der Abstand zwischen den beiden Achsen auch dem Platz im Innenraum zu Gute. Der ist auf der Rückbank, wie für einen Kleinwagen nicht anders zu erwarten, zwar eingeschränkt. Doch selbst dann, wenn eine Person mit einer Körpergröße von 1,83 Metern am Steuer sitzt, kann dahinter mit ein wenig gutem Willen ein gleichgroßer Passagier sitzen.

Kopffreiheit beim Glasdach eingeschränkt

Ein Problem aber ist die Kopffreiheit, wenn das Panorama-Glasdach – Serie in der höchsten Ausstattungsstufe Homura Plus- verbaut ist. Dann bleibt wenig Luft über dem Scheitel. Auch das Ein- und Aussteigen ist für die Mitreisenden im Fond nicht einfach. Die Ausschnitte der Türen sind recht klein. Da ist Gelenkigkeit gefragt und der Kopf muss eingezogen werden. Nicht ungewöhnlich für einen Kleinwagen.

12,3 Zoll großes Kombiinstrument

Vorne indessen bietet der Mazda2 Hybrid schon ein wenig mehr als üblicherweise in diesem Segment angeboten wird. Vor Frau oder Mann am Steuer liegt ein je nach Ausstattung zwischen sieben oder 12,3 Zoll großes Kombiinstrument-Display mit zwei Rundanzeigen. Mittig auf dem Armaturenträger ist ein Infotainment-Touchscreen, der mindestens neun, im Homura Plus 10,5 Zoll groß ist. Das Smartphone lässt sich kabellos über Apple Car Play oder Android Auto mit dem Bordsystem verbinden.

Extra-Regler für Lautstärke und Klimaanlage

Bedientasten am Lenkrad ermöglichen Radio- und Tempomateinstellungen. Für die Lautstärke gibt es einen Drehknopf, die serienmäßige Klimaautomatik ist ebenfalls manuell auf einer separaten Leiste zu bedienen.

Laderaum bietet 286 Liter Volumen

Die vorderen Sitze sind gut gepolstert, die Auflage für die Oberschenkel könnte etwas länger sein. Der Kofferraum hat ein Volumen von 286 Litern. Zwei Trolleys und zwei Reisetaschen lassen sich locker verstauen. Allgemein wirken die eingesetzten Materialien ordentlich, doch es ist auch reichlich Hartplastik verbaut. Hier hatte Mazda kaum Einfluss, da Toyota für das Innenraumdesign und die Technik verantwortlich zeichnet.

Sparsamer Antrieb

Diese Technik allerdings hat den großen Vorteil, dass der Mazda2 Hybrid überaus sparsam bewegt werden kann. Das Hybridsystem umfasst einen 1,5-Liter-Dreizylinder-Benzinmotor mit 68 kW (92 PS) und einen 59 kW (80 PS) starken Elektromotor. Die Systemleistung beträgt 85 kW (116 PS).

CVT-Getriebe lenkt Kraft auf die Vorderachse

Sowohl der Elektromotor alleine als auch das Benzinaggregat gemeinsam mit der E-Maschine können den Antrieb übernehmen. Je nach Ladung der Batterie läuft der Wagen beim Anfahren und bis in einen mittleren Tempobereich automatisch im Elektromodus. Die beim Bremsen entstehende kinetische Energie wird zurückgewonnen und im Hochleistungsakku gespeichert. Ein vom Motor angetriebener Generator sorgt für einen konstanten Ladezustand der Batterie. Ein externes Aufladen ist nicht möglich. Die Kraft wird über ein CVT-Getriebe auf die Vorderachse übertragen.

Dreizylinder unter Volllast laut

Während das Antriebssystem des Mazda2 Hybrid bei ruhiger Fahrt sehr leise arbeitet macht es sich bei heftigen Beschleunigungsmanövern deutlich hörbar und mit dem für einen Dreizylinder typischen blechernen Geräusch bemerkbar. Ein zurückhaltender Gasfuß und die Fahrt im urbanen Umfeld zahlen sich beim Verbrauch aus. Der Bordcomputer zeigte bei diesem Bewegungsprofil 4,4 Liter an. Bei Tempo 120 auf der Autobahn kletterte der Wert auf 5,2 Liter. Selbst das ist noch absolut in Ordnung.

Fahrwerk auf Komfort ausgelegt

Federung und Dämpfung sind eher auf Komfort ausgelegt. Doch schlechte Straßenoberflächen oder kleine Schwellen zur Tempobegrenzung sind nicht so das Ding des Fahrwerks. Werden Passagen dieser Art zu flott genommen, kommen Stöße und Schläge ziemlich heftig bei den Insassen an. Allzu flott sollte es zudem nicht um enge Kurven gehen. Dazu ist die Lenkung nicht direkt genug, gibt zu wenig Rückmeldung. Kritik, die jedoch zu vernachlässigen ist, da ein Kleinwagen generell, ein Vollhybrid mit großem Sparpotential in Sachen Verbrauch erst recht, kaum erworben wird, mit ihn sportlich zu bewegen.

Einstiegsversion recht gut ausgestattet

Schon in der Einstiegsversion Prime-Line zum Preis von 24.990 Euro ist der Mazda2 Hybrid passabel ausgestattet. Außer einer Reihe von Assistenzsystemen gibt es unter anderem eine Rückfahrkamera, LED-Rückleuchten, Digitalradio, elektrische Fensterheber vorn, Freisprecheinrichtung mit Sprachsteuerung und Bluetooth sowie im Verhältnis 60:40 vorklappbare hintere Lehnen.

Exclusive-Line empfehlenswert

Empfehlenswert ist die Exclusive-Line für 28.290 Euro, die deutlich umfangreicher bestückt ist. So sind werksseitig dann 16-Zoll-Aluräder mit 195/55er Reifen, Regensensor, beheizbares Lederlenkrad, Sitzheizung vorn, Einparkhilfe vorne und hinten sowie ein schlüsselloses Zugangssystem vorhanden. Der Sparsamkeitsfaktor ist zudem in jeder Ausstattungsversion enthalten.

 

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